Nachspiel für Neonazi (15.11.2006)
Die Demonstration von Rechtsextremen in Bielefeld wird für ihren
Anmelder, den Verler Christian Menzer, ein juristisches Nachspiel haben. Dies
berichtete in der vergangenen Woche die Neue Westfälische. Danach soll »von
Amts wegen« Anzeige wegen Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz erstattet
worden sein. Menzer war zu der Demonstration verspätet erschienen, er traf erst
fünfzig Minuten nach den ersten »Kameraden« am Bielefelder Hauptbahnhof ein.
Nun drohen ihm eine Geldstrafe oder bis zu sechs Monate Haft.
Unterdessen bemüht sich der Anführer der Freien Nationalisten Gütersloh
offensichtlich bereits um ein neues Verfahren. Seit Mitte Oktober betreibt er
eine in Österreich registrierte Internetseite, die den Namen Gütersloh trägt.
»Hier wird Missbrauch mit unserem Städtenamen betrieben, das ist für mich nicht
hinnehmbar«, erklärte die Gütersloher Bürgermeisterin Maria Unger auf Anfrage.
Zur Zeit lasse man die Möglichkeiten für rechtliche Schritte prüfen, so Unger
weiter. Besonders ärgerlich für Gütersloh an der Verwendung des Namens für
rechtsextreme Propaganda auch deshalb, weil die Stadt im Rahmen der beiden
Nazi-Demos dort in diesem Jahr klar gemacht hat, dass hier für solches
Gedankengut kein Platz ist.
Aber auch von anderer Seite droht Menzer Ungemach. Denn in seinem neuen
Internetauftritt wirbt er unter »Verweise« mit einem Banner für ein Portal des
so genannten »Freien Widerstands«. Auf dem Banner ist zu lesen: »Die
nationalsozialistische Bewegung stärken«. Dies sind erstaunlich offene Worte,
bei den Demonstrationen bemühte man sich noch, vom Nationalen Sozialismus zu
sprechen. Werbung für den Nationalsozialismus ist verboten, wenn die Staatsanwaltschaft
nicht schläft, müsste Christian Menzer auch hieraus ein Verfahren blühen.